Kurz vor dem Abflug zur Weltmeisterschaft in Santiago de Chile (durch Erkältung gehandicapt Platz 13 im Auftaktbewerb Scratch) nahm sich Bahnrad-Ass Tim Wafler ausgiebig Zeit, um “Krone”-Redakteur Matthias Mödl Einblicke in seine WM-Vorbereitung zu geben und ihn durch “sein zweites Zuhause”, die Kraftkammer und Regenerationsräume bei Leistungssport Austria, zu führen. Auch Waflers Kraft- und Athletik-Coach, Leistungssport-Austria-Vorstand Gregor Högler, stand Rede und Antwort. Die Online-Version des am 23. Oktober erschienenen “Krone”-Interviews im Wortlaut:
Vor seinem ersten Start im Scratch-Bewerb bei der Bahnrad-WM in Santiago de Chile war für Tim Wafler jede Mahlzeit gleich: „Ich esse in den 36 Stunden vor dem Wettkampf keine Ballaststoffe mehr, nur noch Reis.“ Noch spezieller in der bis ins letzte Detail geplanten Vorbereitung waren das Hitzetraining mit Maleranzug und das Schlafen im Höhenzelt im heimischen Doppelbett in Mödling.
Für Laien klingt es verrückt. Tim schuftete häufig in seiner Trainings-Homebase bei Leistungssport Austria in der Südstadt mit viel Kleidung und einem luftundurchlässigen „Maleranzug“ als oberster Schicht auf der Rolle: „Ich verliere dabei in 45 Minuten bis zu 2,5 Liter Schweiß. Man kommt auch in einen fiebrigen Bereich, die Körpertemperatur steigt auf einen Bereich zwischen 38 und 39 Grad. Einmal habe ich es etwas übertrieben, da waren es dann 40 Grad.“
Freundin hat 100 Prozent Verständnis
Tim sagt: „Das macht nicht wirklich Spaß. Aber es hilft. Denn diese Art von Training steigert das Hämoglobin und damit die Ausdauer. Daher mache ich es trotzdem.“ So wie auch das Schlafen im Höhenzelt daheim im Doppelbett mit Freundin Pauline, die als Ex-Leichtathletin 100 Prozent Verständnis für alles hat.
„Mödling liegt auf 240 Meter, mit dem Zelt simuliere ich aber eine Höhe von 2700 Metern. Auch das führt zu einer Erhöhung des Hämoglobinwertes, da der Körper als Reaktion auf den geringeren Sauerstoffdruck vermehrt rote Blutkörperchen produziert.“
Regelmäßige Dates in der „Folterkammer“
Zur Regeneration nutzte der Weltranglisten-Erste auch ein Sauerstoffzelt, Kompressions-Boots oder die von ihm sehr geliebte Magnetfeldtherapie. Mit Leistungssport-Austria-Sportvorstand Gregor Högler, der Wafler seit einem Jahr als Athletik- und Krafttrainer betreut, gab es jede Woche zwei „Dates“ in der Folterkammer. So nennen sie den Trainingsraum, der dank der Spitzensportförderung des Sportministeriums mit hochmodernen Geräten ausgestattet ist. Hier ist exzentrisches Muskeltraining die Zauberformel.

Tim Wafler mit Gregor Högler im Premium-Trainingsraum von Leistungssport Austria, in dem dank
der Spitzensportförderung des Sportministeriums die modernsten Geräte stehen. Exzentrisches Muskeltraining ist dabei die Zauberformel.
(Bild: Leistungssport Austria)
„Ich fühle mich so gut wie noch nie“
Dazu setzt Ex-Speerwerfer Högler auf viel Abwechslung. Tim, der 2024 erstmals bei Olympia dabei war, sagt: „Er will nicht drei Wochen hintereinander genau das Gleiche machen. Das taugt mir sehr. Mit Gregor habe ich ein neues Level erreicht. Ich trainiere so hart wie noch nie, fühle mich so gut wie noch nie, regeneriere so schnell wie noch nie und war dazu seit unserer Zusammenarbeit auch noch nie krank.“ Das liegt auch an den Mikronährstoffen von Biogena, die genau auf seinen Körper und seine Bedürfnisse abgestimmt wurden.
„Man kann Medaillen planen“
Högler lächelt: „Ich komme immer von der Seite, habe eigene Ideen und nach langer Erfahrung als Ex-Leistungssportler und Trainer einen speziellen Zugang. Tim ist offen für alles, er ist richtig gut. In einer Sportart wie Bahnrad kann man Medaillen planen. Wir versuchen mit Kreativität und Begeisterung besondere Wege zu gehen. Aber wir haben in Österreich leider nur eine Trainingsbahn.“ Die ist in Linz und outdoor. Högler: „Wenn ich mir vorstelle, dass wir auch noch eine Halle mit Trainingsbahn hätten…“ Davon würden auch die kommenden Generationen profitieren. So gilt auch Tims 13-jährige Schwester Ylvie als ganz großes Talent.
NADA und Leistungssport Austria berieten über Präventionsthemen
AllgemeinNADA-Geschäftsführer Michael Cepic und David Müller, Leiter der Abteilung Information und Prävention, folgten kürzlich der Einladung der Leistungssport-Austria-Vorstände Gregor Högler und Stefan Grubhofer zu einem strategischen Austausch im Bundesinstitut für Leistungs- und Spitzensport in Brunn am Gebirge.
Michael Cepic, Stefan Grubhofer, David Müller, Gregor Högler (v. li.)
Im Mittelpunkt des Treffens stand die Dopingprävention, insbesondere die Vermeidung unwissentlicher Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen. Gemeinsam wurden Einschätzungen zu innovativen Therapieansätzen und Methoden diskutiert. Dabei wurde auch thematisiert, dass es Situationen geben kann, in denen das Food-First-Prinzip nicht ausreicht und die gezielte Ergänzung bestimmter Nährstoffe notwendig wird. Hierbei sollten bevorzugt Produkte verwendet werden, die von einem unabhängigen, auf Dopinganalytik spezialisierten Labor geprüft wurden.
„Jeder Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen, der auf Unkenntnis, Unachtsamkeit oder Fahrlässigkeit zurückzuführen ist, ist einer zu viel. Unser klares Ziel ist es, Sportler:innen, Trainer:innen und Betreuer:innen bestmöglich zu informieren und auf ihrem sauberen Weg zu unterstützen“, betonen Gregor Högler und Michael Cepic unisono.
Die LSA-Spowis, denen die Frauen vertrauen
AllgemeinDominik Strebinger und Dominik Talir sind seit Jahren bei Trainingslagern und Turnieren des Fußball- und Handball-Nationalteams als Sportwissenschafter von Leistungssport Austria im Einsatz. So auch derzeit in Spanien und den Niederlanden.
LSA-Sportwissenschafter Dominik Strebinger betreut das Frauen-Nationalteam bereits seit sechs Jahren. Fotos: ÖFB Jasmin Walter | @jasminwalterphoto“ (2)
Dominik Talir (im Bild oben hintere Reihe, 4 v. li.) und Dominik Strebinger wachen dieser Tage einmal mehr über diese leistungsrelevanten Felder. Der eine bei der Handball-Weltmeisterschaft im niederländischen Rotterdam, der andere beim Winter-Trainingslager der Fußball-Nationalmannschaft der Frauen im spanischen Jerez de la Frontera.
Dort ging das Camp am Montag mit einem zweiten Test-Länderspiel zu Ende. Nach dem 1:1 gegen Finnland musste sich die ÖFB-Auswahl, bei der eine Reihe von Kaderspielerinnen in der Anfangsformation standen, der Ukraine 2:3 gegeschlagen geben. Die nächsten großen Bewährungsproben warten auf die Elf von Teamchef Alexander Schriebl Anfang März in der WM-Qualifikation: zuhause gegen Norwegen und auswärts in Slowenien.
Top-Talent Savic kehrt als Vize-Weltmeister in die Südstadt zurück
AllgemeinLSA & ÖLSZ-Project-Team-Mitglied steuerte in Doha rund 200 Einsatzminuten zum historischen Erfolg des ÖFB-U17-Nationalteams bei.
Die 20. Auflage der Fußball-U17-WM geizte nicht mit Superlativen: Erstmals nahmen 48 Nationen an den Titelkämpfen teil (zuletzt 24), letztmals fanden sie im 2-Jahres-Rhythmus statt, erstmals war Katar Ausrichter (bis 2029 vier weitere Male!), erstmals landeten nur europäische Teams in den Top-3 und vor allem: zum 1. Mal stand eine österreichische Nationalmannschaft bei einem Fußball-Großereignis in einem Finale.
Mittendrin statt nur dabei: ÖLSZ- und Leistungssport-Austria-Schützling Sergej Savic. Der 17-jährige Admira-Wacker-Fußballer stand in zwei der acht WM-Matches (7 Siege, Torverhältnis 17:2) über die gesamte Spielzeit auf dem Platz (beim 4:1 über Neuseeland und dem 2:0-Halbfinal-Triumph gegen Italien), im Endspiel gegen Portugal (0:1) wurde er in der Schlussphase eingewechselt, als die ÖFB-Auswahl mit einem Stangenschuss kurz davor stand, die Entscheidung aufs Elfmeterschießen zu vertagen. Auch wenn der Elf von Trainer Hermann Stadler ein finales Happy-End versagt blieb – mit der Performance in Katar ist den Jung-Kickern ein Platz in den heimischen Sport-Geschichtsbüchern sicher.
Verteidiger Sergej Savic und Teamkollegen hielten im Halbfinale Italien erfolgreich auf Distanz. ©ÖFB/Andreas Pichler (3)
Das herausragende Talent des frisch gebackenen Vize-Weltmeisters blieb natürlich auch in der Südstadt niemandem verborgen. Ende September wurde Sergej Savic von Leistungssport Austria und dem Österreichischen Leistungssportzentrum in das 8-köpfige Project Team nominiert, in dem die vielversprechendsten Nachwuchssportler:innen u.a. kostenlos mit den Basis-Mikronährstoffen von LSA-Partner Biogena versorgt werden und vereinfachten Zugang zu den Regenerationsangeboten des Bundes-Instituts für den Leistungs- und Spitzensport erhalten.
Dünne Luft im Wohnzimmer – das ist ja die Höhe!
AllgemeinLeistungssport Austria und GAIRRIT, der Spezialist für Höhengeneratoren, -zelte und -kammern, kooperieren zum Wohle der Top-Athlet:innen des Landes.
Mehr rote Blutkörperchen, mehr Hämoglobin, höhere Effizienz der Mitochondrien, Steigerung des Fettstoffwechsels, verbesserte Durchblutung der Muskeln – die mannigfaltigen Effekte des Höhentrainings auf die Ausdauerfähigkeit sind gut erforscht. Ebenso evident sind aber auch die Schattenseiten – großer Zeitbedarf, meist viel Reisetätigkeit, hohe Kosten.
Gerrit Glomser, ehemaliger österreichischer Radprofi und zweimaliger Sieger der Österreich-Rundfahrt, beschäftigt sich seit rund 30 Jahren mit den Effekten des Höhentrainings. Weniger im Gebirge, dafür mehr in den eigenen vier Wänden. Unter der Marke GAIRRIT vertreibt und verleiht der 50-Jährige Höhengeneratoren, Höhenzelte und Höhenkammern.
Glomsers Kontakte zu Leistungssport-Austria-Vorstand Gregor Högler mündeten nun in eine langfristige Kooperation zum Thema Höhentraining. GAIRRIT stellt den Top-Athlet:innen, die vom Bundesinstitut für den Leistungs- und Spitzensport betreut werden, fünf Höhenzelte und die dafür notwendigen Generatoren zur Verfügung. Schon bisher waren zwei Zelte bei Leistungssport Austria in Verwendung, unter anderem steigerten damit Bahnrad-Weltranglistenleader Tim Wafler und 800-m-Ass Raphael Pallitsch ihre Ausdauerwerte.
Gregor Högler, Raphael Pallitsch, Tim Wafler und Gerrit Glomser (v.li.) mit dem “6-pack”. © Andreas Wimmer
Mehr Komfort als die Nutzung eines Höhenzeltes bietet naturgemäß die Möglichkeit, das Höhentraining ins Wohn-, Fitness- oder Schlafzimmer zu verlagern. Mit Hilfe von sechs Generatoren (im Bild das Modell “6-pack”) kann ein 20-Quadratmeter-Raum mit einer Höhe von 3 Metern bei einer Lufttemperatur von 20 Grad in weniger als zwei Stunden in eine Gebirgsregion von 2000 Meter Seehöhe verwandelt werden. Die Hypoxie kann dann zum Beispiel für Trainingseinheiten oder auch zum Schlafen in sauerstoffarmer Luft genutzt werden.
Sportvorstand Gregor Högler: “Mit Höhenkammern und Höhenzelten können sehr ähnliche Effekte wie bei ,echtem’ Höhentraining erzielt werden. Sie sind auch hervorragend geeignet, um Athletinnen und Athleten auf einen entsprechenden Trainingskurs vorzubereiten, sodass die sonst unerlässliche Adaptionsphase in der Höhe entfallen kann. Ebenso lassen sich die Effekte eines Aufenthalts in der Höhe über einen längeren Zeitraum erhalten. Die neuartigen Methoden zur Messung der Hämoglobinmasse und damit der Wirkungen auf die Ausdauer sind eine zusätzliche Bereicherung, weil die Reaktion des Körpers auf die Reize der Hypoxie genau erfasst wird. Wir sind deshalb sehr erfreut über die Kooperation mit GAIRRIT, die nun noch viel mehr Hochleistungssportler:innen die Möglichkeit gibt, von den Vorzügen des Höhentrainings zu profitieren.”
Kraftwerk Hegyi läuft wieder auf vollen Touren
AllgemeinNach Gregor Höglers “Empowerment”: Erster World-Tour-Podestplatz seit fast vier Jahren für Wiener Judoka
Im Frühling wurde der Masterplan gemeinsam mit dem Österreichischen Judoverband entwickelt, seit Mai befand sich Judo-Schwergewicht Stephan Hegyi unter den Fittichen von Leistungssport-Austria-Vorstand Gregor Högler. Dessen Aufgabe bestand darin, mit einem zehnwöchigen Kraftblock und darüber hinaus den 135-kg-Mann für seinen Restart auf internationaler Ebene aufzubauen.
Das “Empowerment” scheint gelungen: Beim Grand Prix in Zagreb eroberte der 27-jährige Wiener nach drei schweren Verletzungen (Kreuzbandriss, Achillessehnenriss, Kreuzbandriss) mit Rang 3 seinen ersten Podiumsplatz auf World-Tour-Ebene seit fast vier Jahren. Ein Coup, den auch Nationaltrainerin Yvonne Snir-Böhnisch jubeln ließ. “Wir haben einen anderen Stephan gesehen. Einen, der sich diese Medaille mit harter Arbeit verdient hat und definitiv wieder konkurrenzfähig ist. Jetzt gilt es, auch verstärkt an der judospezifischen Ausdauer zu arbeiten.”
Hegyi, bis vor Zagreb die Nr. 90 der Weltrangliste, behielt bei seinem internationalen Restart gegen den topgesetzten Ukrainer Baljevskij (Nr. 18 der Welt), den Serben Vracar (Nr. 55) und im Kampf um Bronze gegen den Franzosen Diaby (Nr. 40) die Oberhand. Einzig im Semifinale zog er gegen U23-Europameister Nasibow (AZE) im Goldenen Score den Kürzeren.
Leistungssport-Austria-Sportvorstand Högler: “Stephans Fortschritte bei Maximal- und Schnellkraft waren unübersehbar. Dass er es gleich im ersten internationalen Turnier so auf den Punkt bringt, ist natürlich umso erfreulicher. Ich gratuliere ihm zu Bronze, zu seiner Leistung und zu seinem Commitment. Es war beeindruckend, wie er in den letzten Monaten mitgezogen hat.”
Hegyis Erfolgsrun ging auch an der Weltrangliste nicht spurlos vorüber. Mit Zagreb-Bronze gelang es ihm, seinen Score mehr als zu verdoppeln, als nunmehr 56. machte er ganze 34 Plätze gut. Die nächste Möglichkeit zum Punktesammeln bietet sich am letzten November-Wochenende beim Grand Slam in Abu Dhabi.
Mit LSA-Power zurück auf der internationalen Judo-Bühne
AllgemeinDie beiden Schwergewichte Stephan Hegyi und Movli Borchashvili wollen nach einer mehrmonatigen “Spezialbehandlung” bei Leistungssport-Austria-Vostand Grgeor Högler beim Grand Prix in Zagreb durchstarten.
Sie sind die Nummern 39 und 90 der Weltrangliste, doch das soll angesichts ihres Potenzials nicht so bleiben. Deshalb hat der Österreichische Judoverband gemeinsam mit Leistungssport Austria für die beiden Schwergewichte Movli Borchashvili (scharzes Trikot, 121 kg) und Stephan Hegyi (rotes Trikot, 135 kg) ein Spezialprogramm zurechtgeschneidert, das ihnen den Weg in die internationale Spitze ebnen soll. “Athleten in der Gewichtsklasse über 100 Kilo brauchen immer ihr eigenes Programm. Nachdem die erste Saisonphase nicht ganz nach Wunsch gelaufen ist, haben wir uns entschlossen, im Jahr vor dem Olympia-Qualifikationsstart spezielle Reize zu setzen, sie teilweise aus der Trainingsgruppe am Bundesstützpunkt in Linz herauszulösen und in die Obhut von Gregor Högler zu geben”, erklärt ÖJV-Sportdirektor Markus Moser.
Nach einem zehnwöchigen Kraftblock im Frühsommer für Stephan Hegyi stieß im Juli auch Movli Borchashvili zur Mini-Trainingsgruppe, in der zweiten Jahreshälfte wurde das judospezfische Training immer wieder durch Krafteinheiten auf dem Areal des BSFZ Südstadt ergänzt. Gregor Högler, der das gesamte Programm mit den LSA-Sportwissenschaftler:innen Laura Stütz und Benjamin Rauscher abspulte, zeigt sich vom Commitment der Judo-Asse angetan: “Stephan und Movli haben voll mitgezogen. Stark vereinfacht erklärt waren exzentrisches Krafttraining und Langhanteltraining die tragenden Säulen unserer Blöcke – mit dem Ziel, die Maximalkraft deutlich zu steigern, ohne dass die Schnellkraft leidet. Die Werte haben sich sehr gut entwickelt – Stephan Hegyi etwa erzielte beim Bankdrücken selbst während der Wettkampfphasen konstant 200 Kilo und mehr.”
Mentale Gesundheit: Leistungssport Austria und Netzwerk Sportpsycholgie legen Grundstein für abgestimmtes Betreuungssystem
AllgemeinVorstand Stefan Grubhofer diskutierte dabei mit Andrea Engleder (ÖBS), Judith Draxler-Hutter (ÖLSZ), Fabian Friedrich von der sportpsychiatrischen Ambulanz der MedUni Wien und LSA-Sportmedizinerin Ana Laginja unter anderem über die Entwicklung eines interdisziplinär abgestimmten praxisnahen sportpsychologischen und -psychiatrischen Betreuungssystem von der Prävention bis zur Intervention. Um erste Schritte in Richtung Umsetzung gehen zu können, wurden weitere Austauschrunden vereinbart.
LSA-Therapieleiterin Heidi Sykora serviert “Kunststück Leistung” als Podcast
AllgemeinIn Ihrem Brotberuf lässt Heidi Sykora bei Leistungssport Austria ihre “healing Hands” für sich sprechen, unterstützt verletzte Leistungssportler:innen therapeutisch auf ihrem Weg zurück und sorgt präventiv dafür, dass Blessuren gar nicht erst entstehen. In ihrer Freizeit talkt sich die Leiterin der Abteilung Sporttherapie und frühere Präsentatorin von “Fit aktiv für Junggebliebene” auf ORF Sport+) durch die Sport- und Kulturszene. In Sykoras neuem Podcast “Kunststück Leistung” zeichnet sie mit Vertreter:innen aus beiden Genres die Gemeinsamkeiten, Gegensätze und Bruchlinien nach.
Ab Donnerstag, 6. November, ist das zweite “Kunststück Leistung” abrufbar: mit Leistungssport-Austria-Ass Tim Wafler (rechtes Bild), Vize-Europameister und Führender der Weltrangliste im Bahnradfahren. Klare Hörempfehlung!
Tim Wafler im “Krone”-Interview: „Verliere in 45 Minuten 2,5 Liter Schweiß“
AllgemeinKurz vor dem Abflug zur Weltmeisterschaft in Santiago de Chile (durch Erkältung gehandicapt Platz 13 im Auftaktbewerb Scratch) nahm sich Bahnrad-Ass Tim Wafler ausgiebig Zeit, um “Krone”-Redakteur Matthias Mödl Einblicke in seine WM-Vorbereitung zu geben und ihn durch “sein zweites Zuhause”, die Kraftkammer und Regenerationsräume bei Leistungssport Austria, zu führen. Auch Waflers Kraft- und Athletik-Coach, Leistungssport-Austria-Vorstand Gregor Högler, stand Rede und Antwort. Die Online-Version des am 23. Oktober erschienenen “Krone”-Interviews im Wortlaut:
Vor seinem ersten Start im Scratch-Bewerb bei der Bahnrad-WM in Santiago de Chile war für Tim Wafler jede Mahlzeit gleich: „Ich esse in den 36 Stunden vor dem Wettkampf keine Ballaststoffe mehr, nur noch Reis.“ Noch spezieller in der bis ins letzte Detail geplanten Vorbereitung waren das Hitzetraining mit Maleranzug und das Schlafen im Höhenzelt im heimischen Doppelbett in Mödling.
Für Laien klingt es verrückt. Tim schuftete häufig in seiner Trainings-Homebase bei Leistungssport Austria in der Südstadt mit viel Kleidung und einem luftundurchlässigen „Maleranzug“ als oberster Schicht auf der Rolle: „Ich verliere dabei in 45 Minuten bis zu 2,5 Liter Schweiß. Man kommt auch in einen fiebrigen Bereich, die Körpertemperatur steigt auf einen Bereich zwischen 38 und 39 Grad. Einmal habe ich es etwas übertrieben, da waren es dann 40 Grad.“
Freundin hat 100 Prozent Verständnis
Tim sagt: „Das macht nicht wirklich Spaß. Aber es hilft. Denn diese Art von Training steigert das Hämoglobin und damit die Ausdauer. Daher mache ich es trotzdem.“ So wie auch das Schlafen im Höhenzelt daheim im Doppelbett mit Freundin Pauline, die als Ex-Leichtathletin 100 Prozent Verständnis für alles hat.
„Mödling liegt auf 240 Meter, mit dem Zelt simuliere ich aber eine Höhe von 2700 Metern. Auch das führt zu einer Erhöhung des Hämoglobinwertes, da der Körper als Reaktion auf den geringeren Sauerstoffdruck vermehrt rote Blutkörperchen produziert.“
Regelmäßige Dates in der „Folterkammer“
Zur Regeneration nutzte der Weltranglisten-Erste auch ein Sauerstoffzelt, Kompressions-Boots oder die von ihm sehr geliebte Magnetfeldtherapie. Mit Leistungssport-Austria-Sportvorstand Gregor Högler, der Wafler seit einem Jahr als Athletik- und Krafttrainer betreut, gab es jede Woche zwei „Dates“ in der Folterkammer. So nennen sie den Trainingsraum, der dank der Spitzensportförderung des Sportministeriums mit hochmodernen Geräten ausgestattet ist. Hier ist exzentrisches Muskeltraining die Zauberformel.
Tim Wafler mit Gregor Högler im Premium-Trainingsraum von Leistungssport Austria, in dem dank
der Spitzensportförderung des Sportministeriums die modernsten Geräte stehen. Exzentrisches Muskeltraining ist dabei die Zauberformel.
(Bild: Leistungssport Austria)
„Ich fühle mich so gut wie noch nie“
Dazu setzt Ex-Speerwerfer Högler auf viel Abwechslung. Tim, der 2024 erstmals bei Olympia dabei war, sagt: „Er will nicht drei Wochen hintereinander genau das Gleiche machen. Das taugt mir sehr. Mit Gregor habe ich ein neues Level erreicht. Ich trainiere so hart wie noch nie, fühle mich so gut wie noch nie, regeneriere so schnell wie noch nie und war dazu seit unserer Zusammenarbeit auch noch nie krank.“ Das liegt auch an den Mikronährstoffen von Biogena, die genau auf seinen Körper und seine Bedürfnisse abgestimmt wurden.
„Man kann Medaillen planen“
Högler lächelt: „Ich komme immer von der Seite, habe eigene Ideen und nach langer Erfahrung als Ex-Leistungssportler und Trainer einen speziellen Zugang. Tim ist offen für alles, er ist richtig gut. In einer Sportart wie Bahnrad kann man Medaillen planen. Wir versuchen mit Kreativität und Begeisterung besondere Wege zu gehen. Aber wir haben in Österreich leider nur eine Trainingsbahn.“ Die ist in Linz und outdoor. Högler: „Wenn ich mir vorstelle, dass wir auch noch eine Halle mit Trainingsbahn hätten…“ Davon würden auch die kommenden Generationen profitieren. So gilt auch Tims 13-jährige Schwester Ylvie als ganz großes Talent.
Tim Wafler: WM-Abschlusstraining vor der ORF-Kamera
AllgemeinWenige Tage vor dem Abflug zur Bahnrad-Weltmeisterschaft in Santiago de Chile (22. – 25.10.) gewährte Medaillenkandidat Tim Wafler dem ORF bei Leistungssport Austria Einblicke in seinen Trainingsalltag. Der Weltranglistenleader führte vor, wie er sich im luftundurchlässigen “Maleranzug” auf dem Ergometer ins Schwitzen brachte (Bild links), um sich einerseits an die Temperaturen des chilenischen Frühsommers zu gewöhnen und gleichzeitig seine Hämoglobinmasse zu steigern. Letzteres sollte auch den Effekt verstärken, den das oftmalige Schlafen im Sauerstoffzelt bei simulierten 2.500 Metern Seehöhe angestoßen hatte.
Im hyperbaren Sauerstoffzelt (Bild mitte) wiederum setzte Wafler auf die Wirkung von Sauerstoff zur Förderung der muskulären Erholung nach intensiven Belastungen. “Die Behandlung wirkt ein bisschen wie Kaffee für den ganzen Körper, man fühlt sich wach, aktiv und frisch. Es steigert aber auch das allgemeine Wohlbefinden und beschleunigt die Regeneration”, erklärte Wafler im Gespräch mit ORF-NÖ-Redakteur Matthias Eßmeister, der im nächsten Raum gleich Zeuge der nächsten Erholungseinheit wurde: bei der Magnetfeldtherapie. Gedreht wurde auch im Kraftraum von Leistungssport Austria, wo der EM-Zweite von 2024 das Kamerateam an seinen exzentrischen Kraftübungen teilhaben ließ.
Derzeit fiebert Tim Wafler seinen beiden WM-Einsätzen entgegen, am 23.10. geht es in Santiago im Scratch-, drei Tage später im Elimination-Bewerb um die Medaillen. Ebenfalls in Chile am Start sind die beiden Leistungssport-Austria-Athleten Max Schmidbauer (Punkterennen, Madison) und Raphael Kokas (Omnium, Madison).
Ausgestrahlt wurde der Beitrag, in dem auch Wirtschafts-Vorstand Stefan Grubhofer Rede und Antwort stand (Bild rechts), in den ORF-Formaten “Sportbild” und “Niederösterreich heute”. Wer den Beitrag verpasst hat, kann ihn hier nachsehen – https://bit.ly/lsa_orf